Die amerikanische Mittelschicht genoss einst ein Maß an finanzieller Sicherheit, das heute für viele unerreichbar erscheint. Während die Löhne seit 1980 gestiegen sind, sind die Lebenshaltungskosten noch schneller gestiegen, was die Kaufkraft, die einen komfortablen Lebensstil der Mittelschicht ausmacht, untergräbt. Dabei geht es nicht nur um Inflation; Es geht darum, wie sich die grundlegende Gleichung von Einnahmen und Ausgaben in den letzten vier Jahrzehnten verändert hat.
Die Zahlen damals und heute
Im Jahr 1980 lag das mittlere US-Haushaltseinkommen bei 21.020 US-Dollar. Nach heutigen Maßstäben entspricht dies etwa 80.610 US-Dollar. Der Vergleich der reinen Zahlen sagt jedoch nicht die ganze Geschichte aus. Die Mittelschicht im Jahr 1980, die zwischen 14.000 und 42.000 US-Dollar verdiente, konnte sich mit einem einzigen Einkommen ein Haus, ein Auto und sogar einen Familienurlaub leisten. Heutzutage benötigen viele Familien zwei Einkommen, um den gleichen Lebensstandard aufrechtzuerhalten.
Die Immobilienkrise
Die Wohnkosten sind eines der deutlichsten Beispiele für diesen Wandel. Im Jahr 1980 betrug der durchschnittliche Hauspreis 64.600 US-Dollar, etwa das Dreifache des Durchschnittseinkommens. Trotz höherer Zinsen (rund 13,8 %) war Wohneigentum erreichbar. Bis 2025 ist der durchschnittliche Eigenheimpreis auf 410.000 US-Dollar gestiegen, fast das Fünffache des typischen Einkommens. Selbst bei niedrigeren Zinssätzen hat sich die Kluft bei der Erschwinglichkeit dramatisch vergrößert.
Die steigenden Kosten für lebenswichtige Güter
Auch die Preise für Güter des täglichen Bedarfs sind überproportional gestiegen. Im Jahr 1980 kostete ein Laib Brot 50 Cent und eine Gallone Benzin 1,19 Dollar. Diese Preise waren mit einem einzigen Gehaltsscheck leicht zu bewältigen. Heutzutage kostet Brot etwa 1,87 US-Dollar und Benzin liegt bei etwa 3,05 US-Dollar pro Gallone. Während die Einkommen gestiegen sind, sind die Kosten für lebensnotwendige Güter schneller gestiegen, sodass weniger Spielraum für Ersparnisse und diskretionäre Ausgaben bleibt.
Autos: Vom Eigentum zur Verschuldung
Autos sind zu einer weiteren finanziellen Belastung geworden. Im Jahr 1980 kostete der durchschnittliche Neuwagen 7.557 US-Dollar oder etwa ein Drittel des mittleren Haushaltseinkommens. Familien konnten ihre Fahrzeuge oft innerhalb weniger Jahre abbezahlen. Heutzutage kostet der durchschnittliche Neuwagen über 47.000 US-Dollar und übersteigt damit die Hälfte des typischen Haushaltseinkommens. Längere Kreditlaufzeiten und höhere Preise machen den Besitz eines Autos zu einer weitaus größeren finanziellen Verpflichtung.
Lifestyle-Inflation
Auch der Lebensstil der Mittelklasse hat sich verändert. Im Jahr 1980 galten ein Farbfernseher, eine Mikrowelle und ein jährlicher Familienurlaub als Luxus, der mit einem Einkommen erreichbar war. Streaming-Dienste, Smartphones und Flugreisen gehören heute zum Standard, sind aber mit Abonnementgebühren und steigenden Kosten verbunden. Bequemlichkeit hat die Stabilität als bestimmendes Merkmal des bürgerlichen Lebens abgelöst.
Die Realität ist, dass die Mittelschicht zwar gestiegen ist, die Mittelschicht jedoch härter arbeitet, um an ihrem Platz zu bleiben. Das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben ist ins Wanken geraten, wodurch finanzielle Sicherheit schwieriger denn je zu erreichen ist. Das Verständnis dieses historischen Wandels ist für Familien, die die Kontrolle über ihre Finanzen wiedererlangen und eine stabile Zukunft planen möchten, von entscheidender Bedeutung.
